Wenn Sie ein neues Auto mithilfe eines Kredits finanzieren, läuft dieser in der Regel über mehrere Jahre. Eine Restschuldversicherung schützt während dieser Zeit vor Zahlungsausfällen aufgrund verschiedener unvorhergesehener Umstände. Eine Restschuldversicherung für ein Auto abzuschließen, ist jedoch in vielen Fällen nicht empfehlenswert. Die Gründe: hohe Kosten und zahlreiche Einschränkungen.

In diesem Artikel erfahren Sie, was genau eine Restschutzversicherung für einen Autokredit leisten kann, worauf Sie achten sollten und welche Alternativen Ihnen zur Verfügung stehen. 

In erster Linie dient eine Restschuldversicherung für ein Auto dazu, im Todesfall des Autokäufers die verbleibende Kreditsumme an die Bank zurückzuzahlen. Somit sind Hinterbliebene vor der finanziellen Belastung geschützt. Wenn der Kreditnehmer verstirbt, kommt die Versicherung in der Regel für die gesamte verbleibende Autokreditschuld auf einmal auf. 

Abgesehen vom Todesfall, ist es heute auch möglich, die Kreditraten für ein Auto mithilfe einer Restschuldversicherung in folgenden Fällen abzusichern:
 

  • Arbeitslosigkeit
  • Arbeitsunfähigkeit
     

Mitunter sichern Anbieter noch weitere Umstände wie beispielsweise eine schwere Krankheit oder eine Scheidung ab. Die Absicherung im Falle von Arbeitslosigkeit bzw. Arbeitsunfähigkeit ist jedoch die gängigste Zusatzoption.

In der Regel zahlt eine Restschuldversicherung für das Auto im Todesfall ohne Weiteres. Für den Fall der Arbeitslosigkeit bzw. Arbeitsunfähigkeit gelten oft hingegen diverse Ausschlusskriterien, Warte- und Karenzzeiten, die eine Restschuldversicherung für einen Autokredit kaum ratsam erscheinen lassen. 
 


Möchten Sie trotz der hohen Kosten einer Restschuldversicherung Ihren Autokauf auf diese Weise absichern, sollten Sie eventuelle Wartezeiten, Karenzzeiten und Ausschlussklauseln im Versicherungsvertrag gründlich prüfen.

Vor Ablauf einer bestimmten Wartezeit greift mitunter der Versicherungsschutz nicht. Die Absicherung des Autokredits durch die Restschuldversicherung ist also erst dann gegeben, wenn die Wartezeit verstrichen ist. Eine solche Wartezeit kann bis zu 6 Monate betragen.


Behalten Sie außerdem eventuelle Karenzzeiten im Blick. „Karenzzeit“ bedeutet, dass zunächst einige Wochen oder Monate vergehen müssen, bevor die Versicherung nach Beginn einer Arbeitslosigkeit den Autokredit bedient. Während dieser Zeit muss der arbeitslos Gewordene für die Raten selbst aufkommen – ohne also Unterstützung durch die Restschuldversicherung für den Autokredit zu erfahren. Auch bei Arbeitsunfähigkeit können Karenzzeiten gelten. 
 


Eine Restschuldversicherung für einen Autokredit enthält oft auch sogenannte „Ausschlussklauseln“. Diese beschreiben Fälle, in denen der Versicherungsschutz nicht greift. So müssen Sie eventuell die Raten für Ihr Auto trotz Restschuldversicherung selbst zahlen, wenn
 

  • Sie nicht „unverschuldet arbeitslos“ werden, sondern selbst kündigen oder einen Aufhebungsvertrag unterzeichnen
  • Ihr Arbeitsvertrag eine Befristung enthielt
  • Sie aufgrund von bereits bei Abschluss bekannten Vorerkrankungen arbeitsunfähig werden
     

Prüfen Sie diese Punkte sorgfältig, bevor Sie eine Restschuld- bzw. Ratenschutzversicherung für Ihr Auto in Anspruch nehmen.

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, ein größeres Darlehen finanziell abzusichern. Eine Absicherung der Angehörigen ist ratsam, insbesondere wenn der Kreditnehmer zugleich der Hauptverdiener in der Partnerschaft bzw. in der Familie ist.

Alternativ zur Restschuldversicherung können Sie Ihren Autokredit mithilfe einer Risikolebensversicherung absichern. Eine Risikolebensversicherung zahlt einmalig eine vereinbarte Versicherungssumme aus, wenn die versicherte Person verstirbt. Diese Auszahlung ist nicht zweckgebunden. Die Hinterbliebenen können mit dem Geld also nicht nur den Autokredit bedienen, sondern auch eine eventuelle Versorgungslücke schließen. 
 



Im Vergleich zur Restschuldversicherung für das Auto ist eine Risikolebensversicherung die bei Weitem günstigere Alternative, wenn es um die Absicherung im Todesfall geht. Obendrein wurde die HUK24 vom Magazin Finanztest als günstigster Anbieter für Risikolebensversicherungen ausgezeichnet. 

Wenn es Ihnen sehr wichtig ist, im Falle einer Arbeitslosigkeit oder einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit die Kreditraten abgesichert zu wissen, kommt eine Restschuldversicherung für Ihren Autokredit infrage. Jedoch sollten Sie gründlich nachrechnen, ob die bisweilen sehr hohen Kosten sich wirklich lohnen. Bedenken Sie:
 

  • Manche Versicherungen zahlen bei Arbeitsunfähigkeit erst nach einer Karenzzeit von 1–3 Monaten und nur für eine Dauer von 12–24 Monaten. Berechnen Sie die Kreditraten für diesen Zeitrahmen und prüfen Sie, ob Sie das Geld anderweitig ansparen können, anstatt es in die Versicherungsbeiträge zu investieren.
  • Analog gelten auch bei Arbeitslosigkeit bestimmte Warte-, Karenz- und maximale Zahlungszeiten. Außerdem ist in der Regel auch der Gesamtzeitraum möglicher Zahlungen begrenzt (z. B. auf 36 Monate). Ist auch hier ein privates Ansparen anstelle von Kreditraten vorteilhafter?
  • Wenn Ihr Arbeitsvertrag befristet ist, Sie eine Kündigung planen oder Sie bekannte Vorerkrankungen haben, genießen Sie unter Umständen überhaupt keinen Versicherungsschutz.
     

Aus diesen Gründen ist auch für den Fall einer Arbeitslosigkeit oder einer Arbeitsunfähigkeit eine Restschuldversicherung für das Auto meist nicht sinnvoll. Alternativ können Sie eine Risikolebensversicherung in Kombination mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen, sodass Sie einen ähnlichen Versicherungsschutz zu günstigeren Konditionen erhalten. 

Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung, beim Autokauf auf Kredit eine Restschuldversicherung abzuschließen. Auch als Sicherheit für die Bank ist die Police in der Regel überflüssig, da das Auto selbst als Sicherheit dienen kann. 

Dennoch suggerieren Autohändler manchmal, dass beim finanzierten Autokauf eine Restschuldversicherung Pflicht sei. Grundsätzlich steht es dem Händler frei, eine solche Bedingung zu stellen und die Versicherung gleich mit zu verkaufen. Er ist dann allerdings gesetzlich verpflichtet, die Beiträge für die Versicherung in den Effektivzins des Kredits mit einzurechnen – und das Ergebnis fällt mitunter ernüchternd aus. 
 


Die meisten Autohändler bieten also aus gutem Grund ihren Kunden eine Restschuldversicherung lediglich auf freiwilliger Basis an. In diesem Fall sind die Kosten, die durch die Versicherungsbeiträge entstehen, meist weitaus schwieriger zu überblicken. Lassen Sie sich genau vorrechnen, welche Kosten zusätzlich anfallen und wie diese sich auch auf den Zinssatz Ihrer Restschuldversicherung für das Auto auswirken. 

Manche Anbieter lassen eine ordentliche Kündigung des Versicherungsvertrags zu. Der bereits gezahlte Betrag wird dann anteilig zurückerstattet. Allerdings fallen dabei häufig hohe Stornokosten an, sodass eine Kündigung auch Nachteile mit sich bringt.

In der Regel ist es möglich, die Restschuldversicherung für das Auto außerordentlich zu kündigen, indem der Kredit vollständig getilgt wird – ggf. mithilfe einer Umschuldung. Sofern die Möglichkeit dazu besteht, ist ein Widerruf die günstigste Variante. 

In § 7a Abs. 5 des Versicherungsgesetzes ist festgelegt: Wer eine Restschuldversicherung abschließt, muss eine Woche nach Vertragsabschluss erneut die Produktinformationen erhalten und zugleich erneut über sein Widerrufsrecht belehrt werden

Um dieser Verpflichtung nachzukommen, nutzen Anbieter in der Regel den sogenannten „Welcome-Letter“. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat mehrere dieser Schreiben geprüft und festgestellt, dass keiner der geprüften Anbieter den gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf die Widerrufsbelehrung vollständig nachkam[1]. Wenn Sie eine Restschuldversicherung für Ihr Auto abgeschlossen haben und dies nun rückgängig machen wollen, eröffnet Ihnen dieser Umstand evtl. eine Möglichkeit zum Widerruf. Eine rechtliche Prüfung bringt hier Gewissheit.

 

[1] Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de/marktbeobachtung/der-welcomeletter-in-der-restschuldversicherung-47409, 08.10.2020

Eine Restschuldversicherung ist für die Absicherung eines Autokredits selten die beste Wahl. Nur wem es nichts ausmacht, die mitunter sehr hohen Kosten zu tragen, für den kommt eine Restschuldversicherung beim Autokauf in Betracht. In jedem Fall sollten Sie genau berechnen, wie viel die Versicherung Sie tatsächlich kostet. 

In den allermeisten Fällen ist eine Risikolebensversicherung die weitaus günstigere Alternative. Sie schützt die Hinterbliebenen im Todesfall und ist schon für geringe monatliche Beiträge zu haben. Außerdem können Sie die Versicherungssumme einer Risikolebensversicherung flexibel wählen und ggf. auch später noch anpassen. Ihre Hinterbliebenen können damit nicht nur den Autokredit tilgen, sondern auch andere Verbindlichkeiten begleichen.

Indem Sie eine Risikolebensversicherung mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung kombinieren, sind Sie und Ihre Familie zudem sehr umfassend abgesichert. Am besten schließen Sie hierfür separate Verträge ab, denn dadurch erhalten Sie sich die größtmögliche Flexibilität.