Es ist nicht möglich, genau zu berechnen, wie sich der Wertverlust eines Autos in einem bestimmten Zeitraum darstellen wird. Zu viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, nicht zuletzt Angebot und Nachfrage, die kaum vorhersehbar sind. Somit können auch automatisierte Rechner oder Tabellen den Wertverlust eines Autos nur vage prognostizieren.
Dass die Kurve für den Wertverlust eines Autos gerade im ersten Jahr so steil ausfällt, liegt daran, dass es ein großes Angebot an beinahe neuwertigen Gebrauchtwagen gibt. Beispielsweise werden viele Wagen, die nur eines oder wenige Jahre alt sind, nach Ablauf eines Leasingvertrags zurückgegeben. Auch ausgemusterte Mietwagen oder Vorführwagen aus dem Autohandel sind nahezu neuwertig, aber vergünstigt zu haben. Aufgrund dieses Überangebots sinken die Preise.
Zu den wichtigsten Faktoren, die den Wertverlust eines Neuwagens bedingen, gehören:
- Marke und Modell: Obwohl die Automarke den Wertverlust beeinflusst, ist es nicht grundsätzlich so, dass Fahrzeuge von Premiummarken einen geringeren Wertverlust aufweisen – der Ausgangswert ist lediglich höher.
- Lackfarbe: Zeitlose Lackierungen begünstigen einen geringeren Wertverlust: Autos in Silber, Schwarz und Weiß behalten über längere Zeit ihren Wert.
- Technische Faktoren: Die Antriebsart (Benzin- bzw. Dieselmotor oder Elektroantrieb) wirkt sich ebenfalls auf den Wertverlust eines Pkw aus. Derzeit schneiden Elektrowagen besonders gut ab, während Dieselfahrzeuge deutlich schneller an Wert verlieren.
- Fahrleistung: Zwar ist es nicht direkt möglich, den Wertverlust eines Autos pro gefahrenem Kilometer zu berechnen, doch die meisten potenziellen Käufer schauen sehr genau auf den Kilometerstand. Er gibt einen wichtigen Hinweis auf möglichen Verschleiß. Spätestens ab einer Fahrleistung von 100.000 Kilometern ist mit einem deutlichen Wertverlust des Gebrauchtwagens zu rechnen.
- Zustand: Durch gute Pflege des Autos lässt der Wertverlust sich verlangsamen. Unfallwagen lassen sich generell sehr viel schwieriger zu guten Preisen verkaufen, denn manche vorliegenden Mängel sind für die Interessenten nicht unbedingt bei Kauf ersichtlich. Das mögliche Risiko schlägt sich in einem niedrigeren Gebrauchtwagenpreis nieder.
Auch die Ausstattung eines Autos ist für den Wertverlust relevant – welche Ausstattungsmerkmale in drei bis vier Jahren besonders gefragt sein werden, lässt sich jedoch nicht unbedingt vorhersagen. So war zum Beispiel ein Navigationsgerät vor einigen Jahren noch ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Mittlerweile hat das Vorhandensein eines Navi aufgrund der Navigation per Handy einen Großteil seiner Attraktivität eingebüßt.
Währen es also nur bedingt möglich ist, den zukünftigen Wertverlust eines Autos zu berechnen, ist es problemlos möglich, den möglichen Verkaufspreis zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu ermitteln.