Insbesondere der Steinmarder hat sich mittlerweile gut an den Menschen gewöhnt. Für ihn ist der Motorraum eines Autos ein sicheres und bequemes Versteck. Meist sind es Revierkämpfe mit anderen Mardern, die schließlich zu einem Marderschaden am Auto führen. Jetzt gilt es, schnell zu handeln, denn die Kosten für einen Marderbiss mögen sich zunächst vielleicht in Grenzen halten – die Folgeschäden können aber teuer werden. Hier erfahren Sie, wie Sie einen Marderschaden frühzeitig erkennen und was dann zu tun ist. 

Marderschäden zeigen sich oft an Bissspuren im Motorraum und einem strengen Geruch Bei Anzeichen von Marderschäden sollten Sie Ihr Auto durch eine Werkstatt überprüfen lassen und Ihre Versicherung informieren Schäden durch Tierbisse und daraus resultierende Folgeschäden sind in der Teilkaskoversicherung abgedeckt

Steinmarder markieren ihr Revier, um anderen Mardern zu signalisieren: Hier wohne ich. Gerade während der Paarungszeit spielt die Markierung auch noch eine weitere wichtige Rolle, denn das Mardermännchen, welches das größte Revier vorweisen kann, hat auch die größten Chancen auf eine Paarung. Autos sehen viele Marder als Teil ihres Reviers an. Insbesondere der Motorraum schützt die Tiere nämlich vor Lärm, Licht und auch vor Fressfeinden.

Während der Paarungszeit – etwa von März bis August – treten Marderschäden an Autos besonders häufig auf. Marder markieren ihr Revier mithilfe von Geruchssekret. Konkurrierende Marder reagieren in dieser Zeit besonders aggressiv darauf. Sie versuchen, den Konkurrenten wegzubeißen und dessen Geruchsspuren durch den eigenen Geruch zu überlagern. Die Bisse treffen häufig aber nicht nur den Gegner, sondern auch weiche, flexible Teile im Motorraum des Autos, zum Beispiel

 

  • Zündkabel,
  • Stromkabel,
  • Schläuche (z. B. für das Kühlwasser),
  • Faltenbälge für Lenkung und Antrieb sowie
  • seltener auch Bremsschläuche oder sogar Keilriemen.
     

Wenn Sie einen Marderbiss an Ihrem Fahrzeug entdecken, sollten Sie schnell handeln. Der Revierkampf könnte nämlich erst am Anfang stehen. Wenn nun auch noch mehrere Männchen Ihr Fahrzeug jeweils für sich beanspruchen, könnten Sie bald weitere von Mardern durchgebissene Kabel und Schläuche vorfinden. Die daraus entstehenden Folgeschäden ziehen oft hohe Kosten nach sich

 

Um gar nicht erst Folgeschäden eines Marderbisses eintreten zu lassen, ist es wichtig, dass Sie einen Marderschaden rasch erkennen. Am besten schauen Sie insbesondere während der Paarungszeit der Marder (März bis August) regelmäßig in den Motorraum, um einen Marderbiss am Auto frühzeitig zu erkennen. Insgesamt sollten Sie auf die folgenden Dinge achten:

  • Äußere Spuren: Achten Sie auf Pfotenabdrücke oder Tierhaare auf der Karosserie, auf der Windschutzscheibe oder um den Motorraum herum.
  • Geruch: Marder riechen sehr streng. Wenn Sie einen auffälligen Geruch bemerken, kontrollieren Sie sofort den Motorraum.
  • Bissspuren: Halten Sie Ausschau nach von Mardern angefressenen Kabeln unter der Motorhaube und prüfen Sie insbesondere Zündkabel, Stromkabel und Schläuche.
  • Matten und Dämmungen: Bissspuren an Isolations- oder Gummimatten fallen ins Auge und sind ein sehr deutlicher Hinweis auf einen möglichen weiteren Marderschaden.
     

Auch technische Auffälligkeiten im Betrieb des Fahrzeugs können auf einen Marderschaden am Auto hindeuten. So könnte beispielsweise nach Marderbiss  
 

  • der Motor unrund laufen,
  • die Motorkontrollleuchte blinken,
  • die Kühlwassertemperatur ansteigen,
  • die Lenkung schwergängig werden oder
  • die Bremskraft nachlassen.
     

Bei Verdacht sollten Sie das Fahrzeug sofort in eine Werkstatt bringen und es auf Marderbisse prüfen lassen. Die Kosten zur frühen Behebung eines Marderschadens sind oft zunächst nicht allzu hoch. Wenn aber beispielsweise ein durchgebissener Kühlmittelschlauch zu einer Überhitzung des Motors führt, ist im schlimmsten Fall ein teurer Motorschaden die Folge. Die Werkstattmitarbeiter wissen genau, wie ein Marderschaden am Auto aussieht, und können entsprechend leicht feststellen, ob auch bei Ihnen einer vorliegt. 
 

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist für die Behebung eines Marderbisses am Auto nicht zuständig, sie reguliert grundsätzlich nur Schäden, die der Versicherte einer anderen Person verursacht hat. In vielen Fällen übernimmt aber eine ggf. vorhandene Teilkaskoversicherung die Kosten für einen Marderschaden. Prüfen Sie Ihre Teilkasko sicherheitshalber auf folgende Fragen:
 

  • Schließt die Teilkaskoversicherung es möglicherweise grundsätzlich aus, Kosten für einen Marderschaden zu übernehmen?
  • Wenn die Kosten übernommen werden, gilt das auch für die Folgeschäden eines Marderbisses?
  • In welcher Höhe werden die Kosten für Folgeschäden ersetzt?
  • Gibt es eine Selbstbeteiligung und wie hoch fällt sie aus?

 

Die Autoversicherung der HUK24 leistet bei einem Marderschaden wie folgt:
 

  • Die Kosten für einen Marderschaden sind sowohl von der Teilkasko- als auch von der Vollkaskoversicherung abgedeckt.
  • Auch die Folgeschäden eines Marderbisses werden reguliert.
  • Die HUK24 zahlt bei Schäden durch Tierbiss am Fahrzeug inkl. Folgeschäden.
  • Sie können eine Selbstbeteiligung vereinbaren, um dadurch Ihre Versicherungsbeiträge zu senken.

Haben Sie einen Marderschaden an Ihrem Auto entdeckt und sind kaskoversichert, sollten Sie zwei Dinge tun:
 

  1. Setzen Sie Ihre Versicherung über den Marderbiss in Kenntnis.
  2. Treffen Sie Maßnahmen, die verhindern, dass Folgeschäden eintreten.
     

Ihr Versicherungsanbieter wird Sie nach der Meldung darüber informieren, welche Maßnahmen Sie am besten ergreifen. Sobald Sie den Schaden gemeldet haben, bringen Sie Ihr Fahrzeug in eine Werkstatt oder stellen es bis zum Werkstatttermin an einem geschützten Ort unter, beispielsweise in einer Tiefgarage.

Als erste Sofortmaßnahme nach einem Marderschaden am Auto können Sie versuchen, die Marder mithilfe von Gerüchen zu vertreiben. Dazu sind im Handel spezielle Sprays erhältlich, welche den Markierduft der Marder neutralisieren oder überdecken. 
 

Es ist sinnvoll, bei der nächsten Gelegenheit eine professionelle Reinigung des gesamten Motorraums durchführen zu lassen. Dabei werden die Geruchsspuren der Marder vollständig entfernt. Eine solche Reinigung eignet sich auch als vorbeugende Maßnahme während der Sommermonate. Darüber hinaus kann zum Schutz vor Mardern Folgendes beitragen:
 

  • Kabel und Schläuche schützen: Ummantelungen aus Hartplastik schützen vor Marderbissen. Sie können die Umhüllungen selbst anbringen oder in einer Werkstatt einsetzen lassen.
  • Stromplättchen anbringen: Kleine Metallplättchen, die schwache Stromschläge abgeben, können Marder effektiv vertreiben, ohne sie zu verletzen. Dabei ist es allerdings äußerst wichtig, dass die Plättchen fachgerecht angebracht werden, damit die Elektronik des Autos nicht beschädigt wird.
  • Ultraschallwellen nutzen: Es gibt spezielle Ultraschallgeräte, die für Marder unangenehme Geräusche erzeugen, die das menschliche Ohr nicht wahrnimmt. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich die Marder mit der Zeit an den Lärm gewöhnen.
  • Drahtgitter anbringen: Ein Drahtgitter, das unter der Motorhaube angebracht wird, bietet ebenfalls einen gewissen Schutz vor Mardern. Die Tiere betreten ungern diesen unsicheren Untergrund und suchen sich deshalb möglicherweise ein anderes Fahrzeug als Unterschlupf.
  • Nahe einer Lichtquelle parken: Marder sind nachtaktive Tiere und scheuen das Licht. Haben Sie die Möglichkeit, Ihr Auto in einer beleuchteten Tiefgarage oder direkt unter einer Straßenlaterne zu parken, kann das Marderbissen vorbeugen.