Wollen Sie sich ein E-Auto anschaffen, dann spielt für eine Kaufentscheidung vermutlich nicht nur die Ladeinfrastruktur, sondern auch die Reichweite des Fahrzeugs eine zentrale Rolle. Vor allem wer längere Strecken mit seinem E-Auto zurückzulegen will und keine Zeit für längere Lade-Stopps hat, ist auf eine hohe Reichweite seines Wagens angewiesen.

Wollen Sie das Fahrzeug als „Stadtauto“ nutzen, dann kommen Elektroautos bereits mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern infrage. Praktisch ist in städtischen Umgebungen auch das öffentliche Netz von Ladestationen: So können Sie den Akku aufladen, während Sie shoppen gehen.

Bei der Wahl des geeigneten Elektroautos ist also die Frage entscheidend:
Wofür soll das E-Auto verwendet werden?

Wie weit ein E-Auto mit einer Akkuladung fahren kann, ist nicht pauschal zu beantworten, sondern hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Denn selbst bei einer vollen Ladung variiert die Reichweite der verschiedenen Modelle stark und kann zwischen 100 und 600 Kilometern betragen.

Die Hersteller messen mittels WLTP-Verfahren (Worldwide Harmonised Light-Duty Vehicles Test Procedure) die Abgasemissionen sowie den Energieverbrauch – und somit die Reichweite – ihrer Wagen. Als Orientierung für dieses Verfahren, das 2017 den veralteten NEFZ-Standard ersetzt hat, dient das alltägliche Fahrverhalten.

Übrigens: Fortschritte in der Batterieentwicklung führen dazu, dass die durchschnittliche Reichweite von Elektroautos immer größer wird:

Es gibt einige unterschiedliche Faktoren, die die Reichweite elektrisch betriebener Fahrzeuge beeinflussen. Dazu gehören:

  • Die E-Auto Batterie-Kapazität (die u. a. abhängig vom Alter der Batterie ist)
  • Der Stromverbrauch des Elektromotors
  • Das zu befördernde Gewicht (je schwerer das Fahrzeug,
    desto größer und schwerer ist auch der Akku)
  • Externe Faktoren wie Witterung und Fahrstrecke, Gewicht durch Ladung und Personen sowie der persönliche Fahrstil
     

Und wie sieht es konkret mit dem Verbrauch aus? Sind die Bedingungen ideal, dann kommen Fahrzeuge mit hohem Wirkungsgrad heutzutage auf ca. 15 kWh pro 100 Kilometer.

Große und schwere Fahrzeuge haben natürlich einen entsprechend höheren Stromverbrauch: Deshalb benötigen Sie auch eine größere E-Auto Batterie-Kapazität.
 

Reichweite und Ladeverluste

Beim Stromverbrauch von E-Autos kommt es nicht nur auf die effiziente Energienutzung des Motors an, auch Ladeverluste spielen eine Rolle. Von Ladeverlusten spricht man, wenn beim Laden des Fahrzeugs mehr Energie verbraucht wird, als in der Batterie landet. Wie als würden Sie Ihr Auto betanken und dabei Kraftstoff daneben schütten.

Aufgrund ständiger technischer Neuerungen sowie immer leistungsstärkeren Batterien wird die Reichweite von Elektroautos stetig größer. Für einen besseren Überblick führt der ADAC deshalb auch immer wieder einen E-Auto Reichweiten-Vergleich durch und stellt die besten Modelle in einer Liste zusammen.

Aktuelle Spitzenmodelle fahren mit nur einer Batterieladung mittlerweile sogar bis zu 600 Kilometer, bevor der Fahrer die nächste Ladesäule ansteuern muss.

 

Die E-Autos mit der derzeit größten Reichweite laut ADAC:

  • BMW ix Drive 50: 610 km
  • Mercedes-Benz EQS 450+ Electric Art: 575 km
  • Ford Mustang Mach-E Extended Range: 480 km
  • Polestar 2 Long Range Single Motor: 480 km
  • Kia EV6: 470 km
  • Hyundai Kona Elektro Trend: 435 km
  • Tesla Model 3 Longe Range AWD: 429 km

 

Die Reichweite eines E-Autos hat einen maßgeblichen Einfluss auf das Fahrvergnügen und die Effizienz des Fahrzeugs. So sollten Sie als Fahrer eines Elektroautos immer überlegen, ob der Akku für eine längere Fahrt ausreichend geladen ist, z. B. über eine Wallbox. Auch das öffentliche Ladenetzwerk wird immer weiter ausgebaut – allerdings können Sie sich nicht überall darauf verlassen, schnell eine Ladestation zu finden.

Wir haben daher einige Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie die Reichweite Ihres Elektroautos erhöhen bzw. verlängern und Energie sparen können (einige davon gelten übrigens auch für Diesel- und Benzin-Fahrzeuge):

  • Vorausschauend fahren: Wer bis zur roten Ampel Gas gibt, statt den Wagen die letzten Meter rollen zu lassen, verbraucht unnötig Energie. Geben Sie besser sensibel Gas und vermeiden Sie Stillstand.
  • Rekuperation nutzen: Die Energierückgewinnung von entstandener Wärme beim Bremsen hilft, die Reichweite zu verlängern. Dieses Phänomen ist besonders nützlich im Stadtverkehr.
  • Geschwindigkeit reduzieren: Mit steigender Geschwindigkeit wächst der Luftwiderstand und damit der Energieverbrauch, um gegen den Widerstand anfahren zu können. Fahren Sie daher lieber mit moderater Geschwindigkeit.
  • Gewicht reduzieren: Je schwerer ein Fahrzeug, desto mehr Energie wird benötigt, um es zu bewegen. Überflüssiges Zusatzgewicht sollten Sie daher besser vermeiden.
  • Klimaanlage ausschalten: Ob rauf oder runter, das Ändern der Temperatur kostet sehr viel Energie. Betätigen Sie diese deshalb nicht häufiger als unbedingt notwendig.

 

Übrigens: Sollte Ihr E-Auto doch mal liegen bleiben, weil Ihnen der Strom unterwegs ausgegangen ist, hilft Ihnen der Kfz-Schutzbrief der HUK24 weiter: So werden Sie und Ihr Auto sicher zur nächsten Ladestation gebracht.

Überlegen Sie vor einem Kauf genau, welche Strecken Sie mit Ihrem E-Auto fahren wollen. Je nach Einsatzbereich spielt die Reichweite eine größere oder kleinere Rolle.

Manche Modelle können mittlerweile mit einer Akku-Ladung bis zu 600 Kilometer schaffen und fahren damit nicht nur weit, sondern als Elektroauto auch mit einer guten Ökobilanz.

Laden Sie zuhause über die Haushaltssteckdose mit einer Wallbox, können Sie selbst bestimmen, wann und mit welchem Strom Ihr Fahrzeug lädt. Außerdem können Sie mit ein paar einfachen Tricks, wie z. B. vorausschauendem Fahren, die Reichweite von Elektroautos zusätzlich erhöhen.